Antarktis

Antarktis (chilenisches/argentinisches Gebiet)

Viele Länder beanspruchen Teile der Antarktis, es ist jedoch im Antarktis-Vertrag von 1961, den 46 Staaten unterzeichnet haben, festgeschrieben, dass kein Land die Natur ausbeuten oder hier militärisch präsent sein darf. Immerhin lagern hier allerhand Bodenschätze sowie drei Viertel aller Süßwasserreserven der Welt. Einen Teil der Antarktis beanspruchen auch Chile und Argentinien. Die bis zu 800 Kilometer breite Drake-Passage trennt die Antarktis von Chile und Argentinien

Die Antarktis ist der sechste Kontinent. Eine kalte, windige, scheinbar lebensfeindliche Region aus Eis und Meer. Wie riesige Häuser und Türme erhebt sich das Eis bis zu 100 Meter aus dem Wasser. Ab und zu stürzen Teile in die See, die so groß sind, wie ein ganzes Einfamilienhaus. Im Jahresdurchschnitt beträgt die Temperatur in der Antarktis – 45°Celsius, die tiefste je gemessene Temperatur betrug 89 Grad unter Null. Nur im antarktischen Sommer von Dezember bis März können die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen. Das Südpolarmeer hat durchschnittlich eine Temperatur von 1,7°. Die Landschaft besteht aus Gletschern und schwimmenden Eisfeldern sowie aus kargem Land, das mit Schnee und Eis bedeckt ist.

Über der Antarktis begann die Verdünnung der Ozonschicht. Jetzt befindet sich hier das größte Ozonloch der Erde. Ob nun wir Menschen Schuld sind oder nicht, fest steht: Die Gletscher schmelzen sehr schnell. Auf den Inseln und zwischen den Eismassen bilden sich im Sommer Rinnsale, die zu reißenden Flüssen werden. Ständig brechen Teile von den Eisbergen ab.

Auf dem Collins-Gletscher betreibt Argentinien eine Forschungsstation. Der Gletscher bedeckt eine 80 Kilometer lange, schmale Insel. Hier erleben die Forscher den Klimawandel hautnah. Die Schmelzwasser des Collins-Gletschers bilden im Sommer reißende Flüsse. Ständig brechen Teile des Gletschers ab. In der Station leben für wenige Monate im Jahr Biologen, Ornithologen, Ozeanologen und andere Forscher. Unter extremen Bedingungen sammeln sie Daten und werten diese direkt vor Ort aus. Die Unberechbarkeit des Wetters ist bei dieser Arbeit nicht von Vorteil! Im antarktische Hochsommer klettert die Temperatur fast nie über 0 Grad Celsius, zudem erschweren Stürme und Nebel das Leben. Wie die Soldaten, die ihnen beim täglichen Überleben helfen, müssen sich die Forscher an die Unberechenbarkeit des Wetters gewöhnen. Stürme, Nebel und nur ein einziger Tag Sonne im Monat, das ist der antarktische Hochsommer! Da scheint es unmöglich, den antarktischen Winter zu überstehen. Und doch haben sich hier viele Tierarten einen Lebensraum geschaffen und sich den Bedingungen perfekt angepasst.

Neben Kleinstlebewesen leben in der Antarktis einige Robbenarten, Wale, See-Elefanten und Seevögel, außerdem hunderttausende Pinguine. Man kann sich als Tourist zu ihnen ans Land bringen lassen. Es wird darauf geachtet, dass man ihnen nicht allzu nahe kommt und den Tieren keinen Stress bereitet. Auch Robben- und Kolonien von See-Elefanten kann man besuchen und wird bis auf wenige Meter an die Tiere herangeführt. Dicht an dicht liegen die See-Elefanten-Bullen neben ihren Kühen, die bis zu 450 Kilo schwer werden können. Die Bullen werden mehrere Tonnen schwer. Durch die lange Nase, der sie ihren Namen verdanken, können sie sehr laut brüllen. Wie graue, müde Riesen liegen sie scheinbar träge an Land. Im Wasser sind sie jedoch gewandt und schnell. Vor der Küste lauern Killerwale, die sich manchmal an Land werfen, um eines der See-Elefanten-Babys zu fressen zu bekommen. In den Monaten September und Oktober kann man Orkas in der Antarktis bei der Paarung beobachten. An Land konnten sich unter anderem Spinnen und Asseln einen Lebensraum erschaffen.

Kreuzfahrten in diesen Teil der Welt sind zurzeit vor allem bei Amerikanern und Deutschen in Mode. Inzwischen verbringen etwa 20.000 Menschen jährlich ihren Urlaub in der Antarktis. Etwa 4.000 Menschen leben für Forschungszwecke jeweils für einige Monate in diesem ewigen Eis.

Die Antarktis fasziniert durch die ungeahnte Vielfalt der Tierwelt ebenso wie durch ihr Spiel mit den Farben der Welt. Dem Naturliebhaber verschlägt es die Sprache beim Anblick der Tiere, Eisberge oder der ruhigen See, wenn die Sonne scheint, es Abend wird oder das Meer türkisgrün leuchtet.