Santiago de Chile
In der Mitte der Republik Chile liegt die Hauptstadt Santiago de Chile, in der rund 6 Millionen Menschen leben. Zwischen den schneebedeckten Anden und der Küste ist sie mit ihren vielen Museen und Denkmälern das Zentrum der Kultur des Landes. Zahlreiche Universitäten und Hochschulen befinden sich in Santiago de Chile. Die bedeutendsten Unternehmen Chiles haben ihren Sitz in der Hauptstadt. In den letzten Jahren hat sich das internationale Business angesiedelt. Zahlreiche ausländische Unternehmen haben ihre südamerikanischen Dependancen hierher verlegt. Die Stadt besitzt ein modernes Finanzzentrum mit gläsernen Bürohochhäusern und Apartmentblöcken. Und bei den internationalen Managern ist Santiago de Chile sehr angesehen; sie loben Lebensqualität, Sicherheit und die wirtschaftliche Stabilität. Santiago de Chile hat sich ganz auf diesen Business-Boom ausgerichtet – inzwischen trägt die Stadt den Spitznamen „Sanhattan“. Namhafte Hotels wurden in den letzten Jahren gebaut, darunter das 15stöckiges Luxushotel Ritz und das Marriott, höchstes Gebäude der Stadt, ebenso wie das Hyatt-Hotel. Nicht zuletzt durch die vielen neuen Hotels und ihre Gäste ist auch die Zahl gastronomischer Betriebe mit internationalem Standard in Santiago de Chile hoch.
Die Industrie- und Autoabgase bescheren Santiago aber leider auch den Titel der Hauptstadt des Smogs. Eingekesselt von den Bergen und etwas tiefer gelegen fangen sich die dichten Abgase in der Stadt, sodass einem oftmals der schöne Blick in die nahen Berge der Anden verwehrt bleibt.
Der Regierungssitz der Präsidentin der Republik Chiles ist der Palazzo de la Moneda in Santiago de Chile. Chile ist eine Präsidialrepublik. Der Präsident, der gleichzeitig Regierungschef ist, wird für sechs Jahre gewählt. Er ernennt die Minister und erlässt die Gesetze. Nach dem Wahlsieg der Unidad Popular 1970 wurde Salvador Allende zum Präsidenten gewählt. Allende war der erste demokratisch gewählte marxistische Präsident. Seine politischen Ziele waren jedoch sowohl mit der Meinung der damaligen Opposition als auch der des eigenen Parteienbündnisses nicht vereinbar. Planwirtschaft und Verstaatlichung der Wirtschaft, Industrie und Banken führten innerhalb kürzester Zeit zur Destabilisierung des Landes. Allende fand mit seiner Politik auch keine Unterstützung in Westeuropa oder den Vereinigten Staaten von Amerika. So konnte General Augusto Pinochet schließlich im September 1973 gegen die Regierung des Präsidenten putschen, der daraufhin im Palazzo de la Moneda Selbstmord beging. Chile wurde von da an militär-diktatorisch von Pinochet geführt. Erst 1989 konnte wieder demokratisch gewählt werden. Heute regiert die erste Präsidentin des Landes, die Sozialdemokratin Michelle Bachelet.
Der zentrale Markt der Hauptstadt findet seit 1872 in der Markthalle statt. Seitdem diese gebaut wurde, erhält man hier in mehreren Restaurants fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte aus dem Pazifik. Außerdem wird das Obst verkauft, das vor den Toren der Hauptstadt geerntet wird. Die Sonne und genügend Niederschlag ermöglichen die Aufzucht besten Obstes auf kilometerweiten Obstplantagen und Weinbergen vor der Hauptstadt. Chilenische Weine gehen hauptsächlich aus französischen Trauben hervor, die im 19. Jahrhundert von den Franzosen eingeführt wurden. Das Valle de Maipo 100 Kilometer südlich von Santiago bringt Weine von Weltklasse hervor.
Die Gegend nördlich der Stadt Santiago de Chile wird „Kleiner Norden“ genannt, südlich von Santiago nennt man sie „Kleiner Süden“.
Direktflüge nach Santiago de Chile bietet die Lufthansa ab Frankfurt am Main, andere europäische Luftfahrtgesellschaften fliegen non-stop ab Zürich, Paris, Wien oder Madrid. Der Flughafen liegt 18 km westlich der Stadt. Die Fahrtzeit in die Stadtmitte beträgt ca. 30 Minuten. Flughafenbusse, Taxis und Mietwagen stehen am Flughafen bereit.